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Ein starkes Comeback

Was für ein großartiger Erfolg und was für ein starkes Comeback auf der Langdistanz! Hanno Nüßlein von der Triathlon-Abteilung des TSV Chieming hat beim Ironman Barcelona das WM-Ticket für Hawaii 2020 gelöst! »Mein primäres Ziel war es, einen guten Wettkampf abzuliefern«, erzählt der 50-Jährige im Gespräch mit unserer Sportredaktion bescheiden. 

Und das gelang Nüßlein mehr als vorzüglich. Er meisterte die 3,8 Kilometer Schwimmen, die 180 km Radfahren und die 42,195 km Laufen in starken 9:00:18 Stunden und gewann damit in seiner Altersklasse 50 bis 54 den Wettkampf überlegen.

Für den gebürtigen Bochumer, der seit 2015 in Bergen lebt, war's in Barcelona sein insgesamt fünfter Start über eine Langdistanz. Er stellte in Spanien dabei eine neue persönliche Gesamtbestleistung und neue Bestzeiten beim Radfahren und Laufen auf. Dabei liegt sein letzter Start über die Langdistanz schon 14 Jahre zurück. »Mir ging's anfangs hauptsächlich um das Erlebnis einer zielorientierten Vorbereitung und nochmals um das Abenteuer Ironman«, nennt er seine Gründe für seine Rückkehr zum Triathlon-Sport, die im Spätsommer 2018 begann. Damals fing Nüßlein wieder an zu schwimmen und lernte im Schwimmbad den Chieminger Triathlon-Abteilungsleiter Florian Fritzenwenger und seine Athleten kennen und schloss sich dem Team an. Danach ging alles ganz schnell: Bereits im Oktober 2018 meldete sich der ehrgeizige Sportler für Barcelona an und bereitete sich gut ein Jahr gezielt auf den Wettkampf vor.

Schon im Vorfeld von Barcelona hatte sich dann abgezeichnet, dass Hanno Nüßlein top in Form ist – auch dank seines Coachs Christian Jais. Zur Vorbereitung auf den Ironman in Spanien startete er nämlich in diesem Jahr bei zwei Mitteldistanz-Rennen: Er wurde beim Eberl-Chiemsee-Triathlon Zweiter in seiner Altersklasse und gewann beim Austria-Triathlon in Podersdorf seine AK. »Ich habe da schon gemerkt, dass etwas geht«, verrät er. »Und so bin ich dann doch mit einer gewissen Erwartungshaltung nach Barcelona geflogen. Aber man weiß ja letztlich nie, wer am Start steht.

«Doch in Barcelona passte dann einfach alles. Selbst von einer Fünf-Minuten-Zeitstrafe wegen Windschattenfahrens ließ sich Nüßlein nicht aus dem Konzept bringen. »Dass es am Ende so gut läuft, damit habe ich nicht gerechnet«, betont er. Im Nachhinein ärgert ihn aber immer noch die Kampfrichterentscheidung, die aus seiner Sicht fragwürdig war. »Die hat eine deutlich bessere Zeit vereitelt«, sagt Nüßlein. Und ohne die Strafe hätte er die »magische 9-Stunden-Grenze« geknackt. So verpasste er sie hauchdünn um 18 Sekunden. Doch sei's drum. »Es war ein unglaubliches Erlebnis und jeden Kilometer wert«, bilanziert er, »allein schon, sich mit rund 3000 Athleten morgens auf den Weg zu machen.

«Nach dem starken Rennen folgte die Krönung bei der stimmungsvollen Siegerehrung: Hanno Nüßlein bekam den Platz für Hawaii angeboten. »Ich musste auch nur ganz kurz überlegen«, erzählt er. Schließlich nahm er den Slot an und wird damit 2020 der erste Athlet des TSV Chieming sein, der in Hawaii an den Start geht.

Für Hanno Nüßlein selber wird es übrigens bereits sein zweiter Auftritt in Kona sein. Denn der Maschinenbau-Ingenieur, der wie seine Lebensgefährtin Dr. Karin Bordihn leidenschaftlich gern Radfahren und Skilanglaufen geht, war bereits 2002 auf Hawaii. Nachdem er 2000 in Klagenfurt seine Langdistanz-Premiere gefeierte hatte, qualifizierte er sich ein Jahr später in Roth – damals gehörte das Rennen noch zur Ironman-Serie – erstmals für Hawaii. Auch damals nahm er den Slot an und finishte. »Aber mir ist es eher mäßig ergangen«, erinnert er sich zurück. »Der starke Wind und die Hitze« machten ihm damals zu schaffen. Jetzt freut er sich dennoch schon auf die Rückkehr auf die Insel. »Und ich bin gespannt, was sich dort in den vergangenen Jahre alles geändert hat.

Jetzt aber ist erst einmal ein wenig Pause angesagt – doch dann startet für Hanno Nüßlein demnächst die Vorbereitung auf die Ironman-WM, die in diesem Jahr ja am morgigen Samstag über die Bühne gehen wird. »Und mit den motivierenden Bildern von Kona 2019 im Kopf starte ich dann in die Saisonvorbereitung. Aloha!«

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